Sonntag, 16. Oktober 2022

Rezension | Den Netten beißen die Hunde

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Quelle: Mosaik Verlag

Titel: Den Netten beißen die Hunde
Autor/in: Martin Wehrle

Herausgeber: Mosaik Verlag
Preis: 16,00€ Paperback - 12,99€ eBook
Buchlänge: 320 Seiten
ISBN: 978-3-442-39377-0
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Inhalt:

Kann man »zu nett« sein? Bestsellerautor Martin Wehrle beantwortet diese Frage mit einem klaren Ja. Er zeigt auf, warum man als netter Mensch so oft unterschätzt und ausgenutzt wird – und wie es gelingt, klare Kante zu zeigen und die Weichen auf Erfolg zu stellen. So weist er netten Menschen den Weg zu mehr Selbstbewusstsein, mehr Authentizität und mehr Erfolg. Denn wer Grenzen setzt und für die eigenen Bedürfnisse einsteht, wird nicht nur von anderen ernster genommen, sondern erhöht auch seinen Selbstrespekt. Für alle Netten, die zwar nett bleiben wollen, aber nicht mehr zu jedem: So kommen Sie auf die freundliche Art ans Ziel!


Meine Meinung:

Sind nette Menschen wirklich nett? Oder sind sie vielmehr egoistisch gegenüber sich selbst? 

Nett zu sein ist keine Schwäche. Ich bin glücklich damit ein netter Mensch zu sein und auch stolz darauf. Leider werden Nette aber auch viel zu oft von weniger Netten ausgenutzt und da beginnt das Problem. Denn wer seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer hinter die der anderen stellt, ist sich selbst gegenüber alles andere als nett.

Dieses Problem zu erkennen und Schritt für Schritt dagegen anzugehen macht Martin Wehrle mit seinem Buch "Den Netten beißen die Hunde" so einfach wie möglich. Mit vielen Fallbeispielen und Lösungsvorschlägen, Anekdoten und Übungen zum Mitmachen führt er den Leser durch das Buch und deckt dabei so manche Fallstricke auf, in die Nette gerne tappen. 

Ich bin wirklich erstaunt und regelrecht begeistert, wie viel mir dieses Buch mitgeben konnte. So viele Aha-Momente habe ich in Ratgebern selten erlebt. 

Wie stehe ich selbstbewusst für mich selbst ein, ohne meine Werte zu verraten? Und das im Beruf, in der Familie und im Privatleben? Wie setze ich klare Grenzen und wo ziehe ich diese überhaupt? 

Der Autor legt hier einfache Wege dar, um diese und noch mehr Fragen zu beantworten. Er hebt Seite um Seite hervor, wie wichtig es ist "Nein" sagen zu können und falsche Glaubenssätze zu erkennen und abzulegen. Es geht darum, Respekt vor sich selbst zu haben und dies nach außen tragen zu können. 

Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen, sodass es Spaß macht voran zu kommen und nicht so schnell langweilig wird. Es hilft, das Buch nach einiger Zeit wegzulegen und das Gelesene sacken zu lassen, damit das Gelernte seine Wirkung richtig entfalten kann.

Dieser Ratgeber ist eine große Empfehlung für alle zu netten Menschen unter uns, die gerne mal übersehen werden und sich zu viel gefallen lassen. Nettigkeit sollte immer auch dir selbst gelten.

 

Fazit: 

Ein klasse Ratgeber mit vielen Aha-Momenten, der mich noch lange begleiten wird.

 Ich gebe "Den Netten beißen die Hunde" 5 von 5 Federn.

Danke an das Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar. 

Donnerstag, 29. September 2022

Rezension | Die Saphirkrone

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Bildquelle: Piper Verlag
Titel: Die Saphirkrone
Autor/in: Jennifer Estep

Herausgeber: Piper Verlag
Preis: 18,00€ Paperback - 14,99€ eBook
Buchlänge: 480 Seiten
Reihe: Gargoyle Queen Band 1
ISBN: 9783492602471
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Inhalt:

Gemma, die Kronprinzessin von Andvari, liebt hübsche Ballkleider und Juwelen. Zumindest denkt das jeder. Allerdings versteckt sie hinter dieser Fassade die Tatsache, dass sie eine mächtige Mentalmagierin ist – und eine Spionin. Um herauszufinden, wer Andvaris königliches Bergwerk ausraubt, begibt sich Gemma mit dem loyalen Gargoyle Grimley auf eine geheime Mission in das feindliche Königreich Morta. Dort warten nicht nur höfische Intrigen und mordlustige Adelige auf die junge Spionin, sondern auch Gemmas persönlicher Erzfeind: der gerissene und gut aussehende mortanische Prinz Leonidas.


Meine Meinung: 

Sie ist als die verwöhnte Kronprinzessin Glimma aus Andvari bekannt, doch Gemma ist viel mehr als das. Als Spionin reist sie durch ihr Königreich und setzt sich für ihr Volk ein. In ihrer Rolle als Minenarbeiterin kommt sie einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur, in dem ausgerechnet ihr Erzfeind, Prinz Leonidas von Morta, verwickelt ist. Mit ihrer Magie bewaffnet und ihrem Gargoyle-Gefährten Grimley als Rückendeckung, schleicht sie sich an seinem Hof als Metallmeisterin Lady Armina ein und setzt dabei mehr als einmal ihr Leben, aber auch ihr Herz aufs Spiel.
 
Jennifer Estep zählt seit Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Ob mit der Mythos Academy, Black Blade oder Sense of Danger, jedes Mal bin ich einfach nur begeistert. "Die Saphirkrone" hat einmal mehr bewiesen, warum ich ihre Bücher aus tiefstem Herzen liebe. 
 
Einer der Gründe dafür ist die Magie. Die Geschichte spielt in dem fiktiven Universum der Splitterkronen-Reihe und reiht sich in der Zeit nach den drei Bänden ein. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich bisher nur Band 1 besagter Reihe gelesen habe, doch das hat mich in keiner Weise gestört. Der Weltenaufbau ist wirklich toll, die Autorin schreibt so bildlich, dass ich mich beim Lesen direkt tief in einem Berg oder in einem von Liladorn überzogenen Palast wiedergefunden habe. Magische Geschöpfe wie Gargoyles und Strixe spielen wichtige Rollen in den beiden zentralen Königreichen des Buches und die hier lebenden Menschen haben vielfältige und faszinierende Gaben.
 
Als Mentalmagierin gehört Gemma zu den mächtigeren Personen des Landes, zumindest wenn ihre Magie nicht verrückt spielt. Auch Leonidas ist Mentalmagier, hat sich aber sehr viel besser unter Kontrolle. Er hilft Gemma bei ihrer Suche nach der Wahrheit und kommt ihr dabei gefährlich nah. Doch nach ihrer beider Vergangenheit kann Gemma ihm nie wieder vertrauen. Und doch merkt sie, wie ihre Verteidigung nach und nach zu bröckeln beginnt. Die Liebesgeschichte der beiden ist in diesem Band noch sehr leicht, aber nicht minder intensiv. Sie kommen sich mental eindeutig näher als körperlich. Das hat mir einerseits ziemlich gut gefallen und ist typisch Estep, andererseits hoffe ich, dass die beiden in Band 2 noch näher zueinander finden. Ich kann es kaum erwarten. 
 
Insgesamt sind mir Gemma und Leonidas sehr ans Herz gewachsen und ich konnte eine gute Bindung zu ihnen aufbauen. Da die Geschichte nur aus Gemmas Sicht erzählt wird, konnte ich gut mit ihr mitfühlen, da mir Leonidas wahre Gedanken nicht offenstanden. Auch dieser Aspekt hat mir total gefallen und zu einigen Plottwists beigetragen. Sie zeigen beide tiefgründige, sanfte, aber auch eiskalte und berechnende Seiten an sich. Gemma riskiert viel, indem sie sich im Haus der Leute aufhält, die sie ohne zu zögern töten würden. Doch für ihr Königreich würde sie selbst das tun. Und Leonidas ist trotz seiner schwierigen Familie ein wirklich sehr liebenswerter Mensch, der sein Königreich ebenfalls von Herzen liebt und es zu einem besseren Ort machen möchte.
 
Auch Leonidas Schwester Delmira ist eine interessante Persönlichkeit mit mehr Geheimnissen, als es den Anschein hat. Der Gargoyle Grimley hatte meiner Meinung nach noch viel mehr Potenzial, als er in Band 1 zeigen konnte, da Gemma ihn oft zu seiner eigenen Sicherheit außenvor gelassen hat und er damit immer nur am Rand aufgetaucht ist. Ich hoffe sehr, dass sich das im nächsten Band ändert, immerhin ist Gemma die Gargoyle Königin. Ein weiterer starker Charakter ist die Drachenmorphin Reiko, die im Verlauf der Geschichte immer neue Gesichter zeigt. Sie ist super cool und wird Gemma eine wichtige Freundin und Verbündete. Und auch Lyra, Leonidas geflügelten Strix, darf nicht unerwähnt bleiben. 

Jennifer Esteps Schreibstil ist wie immer wahnsinnig toll und hat mich von Anfang an abgeholt. Ich kann an dem Buch eigentlich nur kritisieren, dass es zu schnell vorbei war und ich nun viel zu lange auf den Folgeband warten muss. Am liebsten würde ich das Buch gleich noch einmal von vorne lesen.


Fazit: 
 
Ein weiteres Highlight von Jennifer Estep, das mich voll und ganz eingenommen hat. Ich freue mich schon riesig auf Band 2.

Ich gebe "Die Saphirkrone" 5 von 5 Federn. 
 
Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Dienstag, 25. Januar 2022

Rezension | Das Patriarchat der Dinge

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Das Patriarchat der Dinge
Quelle: DuMont

Titel: Das Patriarchat der Dinge – Warum die Welt Frauen nicht passt
Autor/in: Rebekka Endler

Herausgeber: DuMont Verlag
Preis: 22,00 € Hardcover - 12,99 € Taschenbuch - 15,99€ eBook
Buchlänge: 336 Seiten
ISBN: 978-3-8321-8136-9
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Inhalt: 

Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In ›Das Patriarchat der Dinge‹ öffnet Rebekka Endler uns die Augen für das am Mann ausgerichtete Design, das uns überall umgibt. Und sie zeigt, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen dies für Frauen hat. Unsere komplette Schulmedizin ist – mit Ausnahme der Gynäkologie – auf den Mann geeicht. Von Diagnostik-Verfahren und medizinischen Geräten bis hin zur Dosierung von Medikamenten. Aber auch die Dummys für Crash-Tests von Autos sind am männlichen Körper ausgerichtet und damit das ganze Auto samt Airbags und Sicherheitsgurten. Der öffentliche Raum ist ebenso für Männer gemacht: Architektur, Infrastruktur und Transport, sogar die Anzahl öffentlicher Toiletten.
Wer überlebt einen Herzinfarkt? Wer friert am Arbeitsplatz und für wen ist er gestaltet? Für wen sind technische Geräte gut zu bedienen? Für wen ist das Internet?
Das Patriarchat ist Urheber und Designer unserer Umwelt. Wenn wir uns das bewusst machen, erscheinen diese Fragen plötzlich in einem ganz anderen Licht.


Meine Meinung: 

Unsere Welt ist für Männer designt, dabei ist die Hälfte unserer Bevölkerung weiblich. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch sehr gefährlich. Die Autorin zeigt eine Vielzahl von Problemen auf, die teilweise einfach nur frauenfeindlich sind, aber leider auch realistisch lebensbedrohlich. Ist das nicht etwas übertrieben? Leider nein, Rebekka Endler zeigt auch warum. In ihrem Buch führt sie den Leser durch die Bereiche Sprache, öffentlicher Raum, Technologie, Arbeitswelt, Mode und mehr. Dabei betont sie zudem immer wieder, dass sie damit nur an der Spitze des Eisberges kratzt (ein Buch hat leider nur eine begrenzte Seitenzahl).

Rebekka Endler schreibt schonungslos und sarkastisch und zeigt so viele Dinge aus unserer designten Welt auf, die Frauen nicht passen, dass der Leser selbst gleich mit wütend wird. Wie kann es sein, dass Autofahren für Frauen so viel gefährlicher ist als für Männer, nur weil Autos auf die Sicherheit für einen Durchschnittsmann ausgerichtet sind? Wir leben im Jahr 2022 und noch immer herrscht ein so gewaltiges Ungleichgewicht. Und bei der Autosicherheit fängt es gerade einmal an. Weiter geht es zu öffentlichen Toiletten, Medizin und Hosentaschen (Hast du dich schon einmal gefragt, warum in Frauentaschen so viel weniger passt als in Männertaschen?). Warum gibt es diese Ungleichheit? Es ist ganz einfach: Der Mann ist das Maß aller Dinge, die Frau ist eine Abweichung, die einer (meist schlechteren) Extrawurst bedarf. Warum ist das so? Geld, Macht und Faulheit, um mal einige der Probleme zu nennen.

Rebekka Endler öffnet dem Leser die Augen über alltägliche Dinge, die teilweise so frauenfeindlich und "normal" zugleich sind, dass wir sie erst gar nicht wahrnehmen. Ich bin mehrfach fast vom Sofa gefallen, so erschreckt haben mich einige dieser Tatsachen. Die Unterdrückung ist noch immer überall – und viele Frauen merken dies nicht einmal. Es ist noch viel zu tun und dieses Buch zeigt mal wieder, wie wichtig der Feminismus, gerade heute, immer noch ist.

Leider muss ich auch ein paar kritische Anmerkungen äußern, die mir das Lesen erschwert haben. Zum einen habe ich oft den Faden verloren, gerade wenn etwas mehr Zeit zwischen den Lesestunden lag. Das liegt daran, dass Endler sehr ausführlich und mit vielen Beispielen erzählt, was natürlich einerseits gut ist, mich aber auch etwas gelangweilt hat und ich daher gerne mal mehrere Absätze einfach überflogen habe. Außerdem nutzt sie vielmals Fachwörter und Belege, die ich nicht kannte und daher eigene Recherchen anstellen musste. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, allerdings kam es so oft vor, dass es schon wieder anstrengend war. 

Ihr Schreibstil an sich ist lebhaft und anschaulich, dazu mit Wut und Sarkasmus gespickt, was mir gut gefallen hat. An einigen Stellen konnte man regelrecht spüren, wie Endlers Gefühle übergesprudelt sind und sich in den Text des Buches verwandelt haben. Auch dies hätte, meiner subjektiven Meinung nach, teilweise etwas zurückgenommen werden können.

"Das Patriarchat der Dinge" ist nicht nur wichtig und informativ, sondern auch provokativ, ehrlich und ein schockierender Augenöffner für Frauen (und Männer). Das Buch überzeugt mit den alltäglichsten Beispielen und einer Tiefe an Recherchen. Es ist super spannend und macht auf die richtige Art wütend. Der Kampf um Gleichberechtigung steht noch ganz am Anfang.

Fazit: 

Ein schonungsloses Buch mit vielen Aha-Momenten und leider einigen Längen, das dennoch jede(r) lesen sollte.

Ich gebe "Das Patriarchat der Dinge" 3 von 5 Federn.

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.

Mittwoch, 17. November 2021

Rezension | Keeping Secrets

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Keeping Secrets
Bildquelle: Bastei Lübbe

Titel: Keeping Secrets
Autor/in: Anna Savas

Herausgeber: LYX Verlag
Preis: 12,90€ Paperback - 9,99€ eBook
Buchlänge: 478 Seiten
Reihe: Band 1
ISBN: 978-3-7363-1534-1
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Inhalt:
 

Schlimm genug, dass Tessa Thorns neuer Film an der Faerfax University – und damit in ihrem Heimatort – spielt. Doch kurz nach ihrer Ankunft erfährt die junge Schauspielerin auch noch, dass ein Journalismus-Student die Dreharbeiten für ein Portrait über sie begleiten soll. Cole Williams ist nicht nur attraktiv und scharfsinnig, er kommt bei der Recherche zu Tessas Vergangenheit auch ihrem tiefsten Geheimnis gefährlich nahe – dabei darf niemand erfahren, was vor acht Jahren bei ihr zu Hause passiert ist! Am allerwenigsten Cole, wenn sie ihn nicht verlieren will, bevor ihre Liebe überhaupt eine Chance hatte …


Meine Meinung: 

Als ihr nächster Film ausgerechnet in Faerfax, Tessas Heimatstadt, gedreht wird, muss sich die junge Schauspielerin ihrer dunklen Vergangenheit stellen. Die Geschehnisse, die sie damals in dieser Stadt hinter sich gelassen hat, drohen sie nun einzuholen. Der charmante Journalist Cole hingegen soll für ein Portrait über die beliebte Schauspielerin die "wahre" Tessa kennenlernen und kommt ihrem Geheimnis dabei gefährlich nahe. Die Spannung zwischen ihnen können die beiden jedoch genauso wenig ignorieren, wie das intensive Knistern, das mit jeder ihrer Begegnungen heftiger wird. 

Tessa und Cole sind zwei super liebe und gutmütige Menschen, die es jedoch nicht immer leicht im Leben haben. Während Tessa von ihren Geheimnissen verfolgt wird und trotz therapeutischer Hilfe regelmäßige Albträume hat, kann Cole dem enormen Druck seiner Familie bezüglich seiner Karriere nur noch schwer standhalten. Das Portrait über Tessa ist für den anfangs ziemlich störrischen, aber eigentlich sehr liebenswerten Jungjournalisten, die einzige Chance in das Familienbusiness einzusteigen. Doch je mehr er die faszinierende Frau hinter Tessas makelloser Maske kennen lernt, desto schwerer fällt ihm sein Job. 

Tessa fühlt sich ebenso stark zu Cole hingezogen, jedoch kann sie ihre Mauern vor ihm auf keinen Fall senken, solange er jede ihrer Schwächen der ganzen Welt präsentieren könnte. Tief in ihrem Herzen ist sie jedoch schrecklich einsam und sehnt sich nach Freundschaft und Nähe. Sie hat panische Angst vor den Folgen, wenn sie sich tatsächlich öffnet und was Cole und ihre neuen Freunde von ihr denken könnten, wenn sie die ganze schreckliche Wahrheit erfahren würden. Und dennoch können die beiden einander nicht widerstehen und das Kartenhaus beginnt gefährlich zu wackeln. 

Ich konnte mit den beiden Protagonisten sehr mitfühlen und habe gespannt ihre Reise zueinander miterlebt. Wo die große Anziehung zwischen ihnen so schnell herkam, war mir ein wenig schleierhaft und zwischendurch ging es mir diesbezüglich etwas zu schnell. Abgesehen davon hat mir ihre Beziehung zueinander sehr gefallen. Sie haben, soweit es möglich war, viel miteinander geredet, sich gegenseitig unterstützt und versucht den jeweils anderen zu verstehen. Ich konnte beide Perspektiven mit ihren Beweggründen und Handlungen größtenteils gut nachvollziehen und habe die Protagonisten schnell ins Herz geschlossen. Auch die hitzigen Wortgefechte haben mir regelmäßig ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Die Nebencharaktere waren mir ebenfalls sehr sympathisch, auch wenn mich hier ebenso gewundert hat, wie schnell Tessa zu der Clique Vertrauen gefasst hat und von ihnen aufgenommen wurde. Besonders Ella ist ein wahrer Sonnenschein und ich freue mich schon sehr auf die Geschichte zwischen ihr und Jamie im dritten Teil der Buchreihe. 

Der Spannungsbogen der Geschichte war etwas vorhersehbar, Tessas ganzes Geheimnis jedoch nicht, was mich positiv überrascht hat. Es dauert bis zum Schluss, dass alle Puzzleteile ihren Platz finden und somit konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Auch wenn mir zwischenzeitlich noch ein wenig gefehlt hat und mir andere Stellen etwas zu langatmig waren, konnte mich das Buch im Großen und Ganzen von sich überzeugen und ich freue mich auf die nächste Geschichte von Anna Savas, die nebenbei bemerkt, einen ganz tollen Schreibstil hat. Einen besonders großen Pluspunkt gibt es zudem noch für den Verlag für das wunderschöne Buchcover.


Fazit: 

Eine tolle Geschichte, die einen nicht so schnell wieder loslässt, mit tollen Charakteren und einem schrecklichen Geheimnis.

Ich gebe "Keeping Secrets" 4 von 5 Federn.

Danke an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.